Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
Inhalt: Zeit: 1914-1918
126
portugiesisches Gebiet über und wurde tu Angola interniert.
Erst von dem Tage an, an dem Botha seinen Fuß in Swakopmnnd auf deutsches Gebiet setzte, kommt ein größerer Zug in die bis dahin ziemlich verzettelten und planlosen Operationen. Er ging nicht eher vor, als bis er eine zehnfache Übermacht gegen die kleine deutsche Streitmacht versammelt und sie mit allem Nötigen reichlich ausgerüstet hatte, und unterbrach seinen Vormarsch stets so lange, bis seine Ingenieure genügend Wasser für Menschen und Pferde ausfindig gemacht hatten. Seine vorläufigen Ziele waren Keetmanshoop im Süden und Würdhnk in der Mitte unseres Schutzgebietes. Gegen jenes wurden drei Heeressäulen angesetzt: Ge-
hindurch untätig bei Garub stehen blieb. Einer kleineren Abteilung von ihm, gelang es, die Verbindung mit der Südkolonne Deventers herzustellen. Die Ostkolonne hatte bei Rietsontein mit den Deutschen Fühlung gewonnen und drang nun über Hazmer weiter vor. Gegen einen solch übermächtigen Angriff von drei Seiten her konnte die deutsche Stellung iu Keetmanshoop nicht länger gehalten werden. Die Deutschen traten daher den Rückzug nach Norden längs der Bahnlinien an, nachdem sie Keetmanshoop geräumt und alle militärischen. Anlagen zerstört hatten. Bei Ka--bns gab es noch ein heftiges Nachhutgefecht, und ein Versuch Mackenzies, den Deutschen den Rückzug abzuschneiden, wurde vereitelt.
Botha hatte sich in Walfischbai eine mit
Ein Gespann von 40 Ochsen befördert ein schweres britisches Geschütz über den südwestafrikanischen Sand, ein auch in Afrika nicht alltägliches Bild. Nach einer Tonzeichnung von R. Oeffinger.
neral Mackenzie sollte von Lüderitzbucht östlich vorgehen, Oberst Deventer andere Abteilungen über den Oranjefluß und Warmbad nördlich vorführen, Oberst Berrange mit Reiterei und leichter Artillerie durch die Kalahariwüste und das Karas-Gebirge vorstoßen. Die Kolonne Deventer fand nicht viel Widerstand, da den Deutschen angesichts der feindlichen Übermacht nichts übrig blieb, als ein langsamer Rückzug unter Zerstörung der Bahnlinie und aller vorhandenen Vorräte. Nachdrücklicheren Widerstand fand dagegen die Kolonne Mackenzie, die drei berittene Brigaden nebst den zugehörigen Batterien zählte, während Major Ritter ihr nur etwa 800 Mann mit einigen Geschützen und Maschinengewehren entgegenstellen konnte. Schon an der Wasserstelle Garnb geriet die englische Vorhut in ein Feuergefecht mit deutschen Truppen und wurde dann überraschend von anderen in der Flanke angegriffen. Ihr Führer fiel verwundet in deutsche Gefangenschaft. Sir Mackenzie nahm sich diese Lehre so zu Herzen, daß er einen vollen Monat
allen Hilfsmitteln der Neuzeit reichlich ausgestattete Basis geschaffen, tastete anfangs aber nur zögernd vor. Dann aber erfolgte der Stoß so rasch und gewaltig, daß er das ganze Eisenbahnnetz in die Gewalt Bothas brachte und die Deutschen nicht mehr Zeit behielten, die Brücken zu zerstören. Er hatte dabei seine Armee ebenfalls in drei Heerhaufen geteilt. Der eine zog auf Karibik, der andere folgte der Bahnlinie nach Windhuk, der dritte drang im ausgetrockneten Bette des Swakopflufses vorwärts.
Aber so schnell ging der Vormarsch nicht, die Deutschen leisteten in zahllosen kleinen Gefechten hartnäckigen Widerstand, so daß Botha erst am 2. Mai Otjimbingwe zu erreichen vermochte, mithin zur Zurücklegung einer rund 90 km betragenden Strecke nicht weniger als 43 Tage nötig hatte. Volle 2 km am Tag! Windhuk, die aufblühende Hauptstadt unserer Kolonie mußte schließlich aus ähnlichen Gründen wie Keetmanshoop kampflos geräumt werden, zumal von Süden her General Mackenzie in Eilmärschen heran-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
218 Die Erschließung des schwarzen Erdteils.
Als die Karawane an der Kongomündung ihre eigentliche Expedition
begann, zählte sie, da dort Tippu Tib sich derselben mit 40 Mann an-
schloß, 745 Mann.
Am Kongo herrschte großer Nahrungsmangel, weshalb Stanleys
Truppe viel von Hungersnot zu leiden hatte.
Am 12. Mai erreichte Stanley Bolobo, wo er die Schwächlichsten,
131 Mann, zurücklassen mußte.
Als die Kolonne an der Aruwimimündnng ankam, mußten 129 Mann
und 1600 Lasten unter dem Befehle des Major Barttelot, die sogenannte
Nachhut, bei dem Negerdorfe Jambuga zurückbleiben, welche die 600 Träger,
die Tippu Tib zu liefern versprochen hatte, erwarten sollten, um dann dem
Haupttrupp nachzuziehen.
Durch Krankheit, Tod und Desertion hatte Stanley schon 57 Mann
verloren, und doch begann erst jetzt der eigentliche mühevolle Marsch, der
diese Reise charakterisiert.
Mit 389 Mann und 357 Gewehren ging es Ende Juni dem Aruwimi
hinauf, dem Albertsee zu. Die Stromschnellen, der dichte Urwald und der
Nahrungsmangel machen diesen Afrikazug zu einem der mühevollsten und
schrecklichsten. Hier zeigten sich Stanleys Herrschertalent, Unbeugsamkeit
und Mut wieder in seinem hellsten Lichte, denn er wußte die Ordnung
seiner Schwarzen trotz aller Leiden und Drangsale aufrecht zu erhalten
und führte die Reste der Kolonne doch zu ihrem Ziele.
Durch deu Urwald mußte sich der lange Zug im wahren Sinne des
Wortes mit Beil und Hackmesser durchhauen, und zwar ununterbrochen
160 Tage lang, vom 28. Juni bis zum 5. Dezember.
Am 16. September 1887 traf er mitten im Urwalde mit dem arabischen
Sklavenhändler Ugorrowwa zusammen, der mit seiner 600 Mann starken
Karawane einen ebenso beschwerlichen Marsch von Kibonge am Kongo
herkommend durch den Urwald gemacht hatte.
In dieser Gegend und weiterhin sah Stanley auch die sagenhasten
afrikanischen Zwerge. Ugorrowwa hatte ein siebzehnjähriges Mädchen von
braungelber Hautfarbe bei sich, welches 84 cm groß war, das der große
Reifende recht anmutig fand.
Bei Ugorrowwa mußte Stanley 65 Kranke zurücklassen, viele andre
waren tot und desertiert, so daß seine Truppe nur noch aus 271 Leuten bestand.
Auf der weiteren Reise hatte die Kolonne besonders viel von Krank-
heit und Nahrungsmangel zu leiden und am Zusammenfluß des Jturi
und Jhuru mußte Kapitän Nelson, dessen Körper mit Geschwüren bedeckt
war, mit 52 weiteren marschunfähigen Leuten zurückbleiben.
Am 18. Oktober traf Stanley den Elfenbeinhändler und Sklaven-
jäger Kilonga-Longa in Jpoto, von wo aus er dem Kapitän Nelson
Nahrungsmittel schickte. Aber welches Elend bekam der Führer der Lebens-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Extrahierte Personennamen: Stanley_Bolobo Stanley Stanleys_Herrschertalent Sklavenhändler_Ugorrowwa Stanley Ugorrowwa Kapitän_Nelson Stanley Nelson
Autor: Hirt, Arnold, Oppel, Alwin, Waeber, Robert Ernst, Fritsch, G., Perkmann, Rochus, Leipoldt, Gustav
Auflagennummer (WdK): 3
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
c. Die Träger tragen die Bote um eine Stromschnelle.
i. Ostafrikanischer Handelszug an einem Haltepunkte.
Bemerkung: Die Bilder a g sind Serpa Pintos Reise quer durch Afrika, das Bild h ist Eduard Mohre „Nach den Viktoriafällen des Zambesi“ entnommen.
Druck von Carl Marquart, Leipzig.
Allgemeine Erdkunde in Bildern. (3. Auflage von F. Hirts Geograph. Bildertafeln. Teil I.)
Nr. 28. Verkehrsmittel der Entdeckungsreisenden in Afrika.
h. Nachtlager.
h. Die Träger gehen durch einen Eluss.
e. Bewaffneter Träger auf dem Marsche.
g. Rast und Abkochen.
f. Auf Wache.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Extrahierte Personennamen: Serpa_Pintos Eduard_Mohre Eduard Carl_Marquart F._Hirts
/
60 Iii. Die außereuropäischen Erdteile.
H 156. Dentsch-Südwcstafrika.
Größe, Lage, Grenzen. Deutsch-Südwestafrika ist zwar die zweitgrößte
unserer Kolonien, aber die am dünnsten bevölkerte. Sie ist anderthalbinal so
groß wie das Deutsche Reich, hat aber noch nicht 100000 E. Vom Oranje-
flnß im 3 reicht sie bis an den Knnene im N.
Wie liegt die Kolonie zum Südlichen Wendekreis? Wie lang ist ihre
Küste? Wie verläuft die Ostgrenze?
§ 157. Landschaftsbild. Deutsch - Südwestafrika ist kein einheitliches Gebiet,
sondern iu seinen Teilen äußerst verschieden.
39. Der Waterberg in Deutsch-Südwestafrika, n. von Windchuk. Der bis 1900 m hohe,
tafelförmige rote Sandsteinberg, den Klippen von Helgoland äljnelnd, trägt an der unteren Böschung frucht-
bare Erde. Hier finden sich, im Lande des Durstes, ein paar starke Quellen, und an einer von ihnen
lagerte im August 1904 vor dem entscheidenden Kampfe gegen die Herero eine Abteilung der Schugtruppe.
1. Die Küstcnebene ist hafenarm und von starker Brandung bespült.
Landeinwärts wird sie von einem 15 bis 30 km breiten Streifen von
grobem Sande begleitet, der zu hohen Dünenwällen aufgeweht ist. Da
eine von 8 kommende kalte Meeresströmung an der Küste entlang geht,
so werden die vom Ozean kommenden Winde hier abgekühlt, bilden Nebel
und vermögen dem Lande keinen Regen zu bringen. Daher ist dieser
ganze Streifen pflanzenlos und wüstenartig.
Erst etwa 60 km landeinwärts erscheinen Akazien und Dorn-
gewächse, daneben auch die als Viehfutter sehr geschätzten Mimosen.
2. Der südliche Teil des Innern ist Groß-Nämaland. Es ist eine gegen
1000m hohe Hochfläche, deren zahlreiche Berge unserer Sächsischen Schweiz
gleichen, aber höher und massiger sind. Welches Berggebiet ist das größte?
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
44 Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien
ich mich nicht länger auf dem Pferde zu halten vermochte.
Unter dem schirmenden Blätterdach einer dichtlaubigen Tama-
rinde liefe ich Rast machen. Eine Tasse Kaffee, etwas Zwieback,
Koltsche (Erdmandeln) und Datteln, welches Frühstück mit Aus-
nähme des Kaffees meine Leute mit mir teilten, und eine
Stunde Nuhe frischten mir die Lebensgeister wieder an, und
so konnte ich noch bis zu dem 1% Stunden entfernten Dorfe
Mogur reiten, wo das Lager aufgeschlagen wurde.
Am folgenden Morgen fühlte ich mich wohler. Wir setzten
um 7 Uhr unsern Marsch fort, gingen die erste Stunde gerade
westwärts, bogen dann aber nach Südwesten um und behielten
diese Richtung den ganzen Tag bei. In den Morgenstunden
war es empfindlich kühl, so daß ich für nötig fand, über meine
Kulgu aus Bornu noch eine wollene Fesaner Djilabe anzu-
ziehen. Der Wald wurde nun weniger dicht, besonders das
Unterholz, und obgleich die Bäume zur Hälfte ihr Laub ver-
loren hatten, ließ sich doch erkennen, daß die Vegetation hier
sich zu ändern beginnt. An Stelle der Kranka und Ertim, die
im nördlichen Bornu und in Kanem heimisch sind, treten jetzt
andere Bäume und Sträucher. Ebenso werden Veränderungen
in der Tierwelt bemerkbar. Es erscheinen neue Vogelarten,
viele von schönen Farben und Formen; sehr zahlreich sind
namentlich die Langschnäbler und Langschwänzer. Vormittags
9 Uhr kamen wir zu dem Brunnen und Dorfe Tjiroa und um
10 Uhr zum Brunnen Mätaram. Um 1 Uhr traf unser Weg
wieder mit der großen Straße zusammen, von der wir indes
schon nach einer halben Stunde von neuem ablenkten, um nach
dem Dorfe Mule zu gehen, das zum Nachtlager bestimmt war.
Der Ort bestand nur aus drei Hütten. Hier im Süden Bornus
haben die Hütten eine von der im Norden gebräuchlichen schon
erheblich abweichende Form, indem die Wände aus grob
geflochtenen Matten mit Moro-Stroh überwölbt sind. Im
allgemeinen habe ich die Bemerkung gemacht, daß vom Innern
Afrikas nach der Küste zu die Bauart der Hütten sich allmählich
immer mehr vervollkommnet, bis sie zuletzt ganz in den
Häuserstil übergeht. Nochmal sei übrigens bei der Gelegenheit
wiederholt, daß alle von Kanuri und Kanemgu erbauten Orte
bei weitem reinlicher, wohnlicher und gefälliger aussehen als
die Dörfer der Schua-Araber, denen eben jeglicher Sinn für
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Kanuri
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Asien Kanem Dorfe_Tjiroa Brunnen_Mätaram Bornus
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
schlagen oder auf das neutrale dänische Gebiet zu flifchten; das erste ließ sich bei der Schwäche und Mattigkeit seiner Truppen, das zweite politischer Verhältnisse halber nicht tun; er schickte also den 7. früh einen Parlamentär an den Prinzen von Ponte-Lorvo, welcher sich hinter Ratekau aufgestellt hatte und eben die Befehle zum Angriff austeilte. Er nahm die ihm schon einigemal angebotene Kapitulation an, die Bedingungen wurden sogleich formuliert, und das ganze bis auf weniger als 10000 Zttann zusammengeschmolzene Korps ergab sich kriegsgefangen. Darunter waren folgende (Offiziere: der Generalleutnant von Blücher, der Generalmajor Prinz von Braunschweig -Vis, der Generalmajor von Natzmer, von Larisch, von Grring, von Oswald, von Rudorff, von Platz, von Beeren, von Heyking, von pelet, von Ivedell und von Idobeser; ferner 11 Obersten, 40 Majors, 84 Hauptleute, 35 Premierleutnants, 219 Sefondeleutnants, 103 Fähnriche, 21 Quartiermeister und andere Offiziere, zusammen 518.
8.
Schlacht bei und in Lübeck
am 6. November 1806.')
a) Topographie.
Die Stadt Lübeck liegt am rechten Ufer der Trave unter dem 51° 50' der Breite, da, wo die Wackenitz, eine Verlängerung des Ratzeburger Sees, sich der Trave am meisten nähert. Die Wackenitz läuft von Südost beinahe an die Trave, wendet sich dann gegen Süden, läuft um die Stadt und vereinigt sich oberhalb derselben mit der Trave. Dadurch wird die Stadt zu einer länglichen Halbinsel gebildet. Ihr größter Durchmesser läuft in einer Linie von Süden nach Norden und neigt sich 30° gegen Osten. Drei Dämme führen zu dieser Halbinsel, und eine steinerne Brücke über die Trave bildet den Zugang zu dem vierten Tor gegen Westen, welches das Holstentor genannt wird. Das südlich gelegene heißt Trühientor, östlich liegt das hüjtertor und nördlich das Burgtor. Die Trave nimmt ihren Laus nordwärts zur Stadt hinaus, wendet sich alsdann nach
x) Lübeck 1807 bei Johann $r. Lohn.
\
Huellenbücher 46. 49 4
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 37 —
macht von 60 Mann und dahinter Baumann mit den übrigen Kriegern
folgten. Der Unteroffizierposten, der immer noch die Straße nach Aogbe
deckte, bildete die Spitze. Unser schneidiger Unteroffizier Jssar mit 4 aus-
gesuchten Leuten hatte diesen Auftrag erhalten. Drei Verbindungsleute hielten
die Fühlung auf dem schmalen Buschpfade mit meiner Vorhut aufrecht,
während fünf weitere Leute die Verbindung mir Oberleutnant von Döring
hielten. Ich selbst ritt an der Spitze, um sofort bei einem Überfall die Vor-
Hut zusammenzuziehen und mit einem kräftigen Feuer dem Feinde entgegen-
treten zu können. In dem undurchdringlichen Busch und auf weitab liegen-
den vereinsamten Pfaden war es unmöglich, den Marsch durch Seiteuplänkler
zu decken. Bei dem dichten Busch ist ein Abweichen vom Wege oder ein
Absenden von Seitenpatrouillen gar nicht denkbar. Dadurch gestaltet sich
die afrikanische Kriegsführung wesentlich anders als die in Europa. Dort
können die auf den großen Straßen marschierenden Truppen sich bei jedem
Angriff entwickeln, während alle diese Maßnahmen und Vorteile in Afrika
fortfallen und man gezwungen ist, sich auf engem Pfade fo gut wie möglich
einzeln zu verteidigen. Eine kleine Schar beherzter Neger könnte in einer
solchen Enge durch einen plötzlichen Überfall eine noch so gut bewaffnete
Truppe vollkommen vernichten, denn der undurchdringliche Busch läßt kaum
die Handhabung des Gewehres zu; außerdem kann man auf gewundenen
Negerpfaden oft nur zehn Schritt weit sehen. Auf solchen Straßen ist dann
die einzige Verteidigungsweise die, daß man rechts und links Salven in den
Busch abgibt.
Das nahe gelegene kleine Dorf Iogbe gehört schon zu Tafi; es wurden
deshalb alle Vorbereitungen getroffen, um einem Angriffe begegnen zu können.
Man hörte bereits das Summen menschlicher Stimmen, so daß ich vorzog,
einen Augenblick Halt zu machen, um Oberleutnant von Döring zu benach-
richtigen. Ich meldete, daß ich meine Vorhut zusammenziehen würde, um
im Marsch-Marsch einen freien Platz im Dorfe zu gewinnen, auf dem sich
die Gruppe entwickeln und Aufstellung nehmen könnte. Mit aufgepflanztem
Seitengewehr ging es lautlos im Laufschritt vorwärts, bis wir glücklich in
dem kleinen Dorfe einen freien Platz erreichten, auf dem ich sofort die Truppe
aufmarschieren ließ. Währenddessen hatten sich die Bewohner mit großem
Geschrei in die dahinterliegenden Straßen geflüchtet. Viele Leute waren mit
Flinten bewaffnet, und ich war gerade im Begriff, anlegen und eine Salve
abgeben zu lassen, als plötzlich ein Mann in einer alten Husaren-Attila hervor-
sprang, seine Mütze in die Höhe schwenkte und mit lauter Stimme auf eng-
lisch herüberschrie: „Gnade, Herr! Gnadei". Sogleich gab ich das Kommando:
„Setzt ab!" und ließ den Mann zu mir kommen, um mit ihm zu reden. Es
war ein alter Zimmermann, ehemaliger Missionsschüler und Arbeiter von
der Station Misahöhe, der hier lebte und durch seinen weisen Rat im letzten
Augenblicke seinen Heimatsort vor dem Kriegsunglücke bewahrt hatte. Ich
sandte ihn zu Oberleutnant von Döring, um ihn als den Führer zu be-
nachrichtigen und besetzte selbst schnell die Ausgänge des Ortes, um zu ver-
hüten, daß sich die Nachricht von unserer Ankunft weiter verbreitete. Bald
marschierte der Oberleutnant mit der Truppe in das kleine Dorf ein und
ließ den Häuptling kommen, der demütig um Verzeihung bat.
Nach einer kurzen Rast setzten wir unseren Marsch in einer weiten
Baumsavanne fort; vor uns erstreckte sich von Südwesten nach Nordosten
die große Kette der Gebirgszüge von Avatime. Das Gebirge bildet hier
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
1906. Anfang Mai. Der verwundete Morenga von der englischen Polizei
gefangen genommen.
1906. 15. 10. Die Dar-es-salam—morogoro-Bahn erreicht den 90 km Punkt.
1906. 23. 12. Unt.erwerfungs-Ab kommen mit den Bondelzwarts.
1907. 27 1. Eröffnung der Lome^-Palime-Bahn und der Ausstellung in Lome.
1907. 31. 3. Aufhören des Kriegszustandes in Südwestafrika.
1907. 13. 8. Morenga überschreitet für kurze Zeit die deutsche Greuze mit
einer neu gesammelten Bande von 40—50 Mann.
1907. 27. u. 28. 8. Siegreiches Gefecht einer Portugiesischen Expedition
(2700 Mann) gegen die Ovambos bei Musilo.
1907. 20. 9. Morenga fällt in der Kalahari im Kampfe gegen Kap-Polizei. —
Anlage 2.
Das Ende der Zelewskifchen Expedition in Uhehe
am 17. fluguff 1891.
Nach Gründung der Stationen Mpapna und Tabora blieben die Raub-«
Stämme der am oberen Rufiyi ansässigen Mafiti und der Wahehe südlich des
großen Ruahafluffes noch unabhängig, sie fielen wiederholt in die Länder
Ufagara und Ugogo au der Karawanenstraße nach Tabora und dem Tanganika
ein, dehuteu sogar ihre Raubzüge bis in die Küstengebiete aus.
Hauptmann Fouck schildert deu im Sommer 1891 gegen die Wahehe
unternommenen Kriegszug in seinem Buche „Deutsch-Ostafrika" folgender-
maßen:
„Als im Juni 1091 die Nachricht an der Küste eingetroffen war, daß
die Mafiti wieder raubend und plündernd bis fast nach Kilwa vorgedrungene
seien, wurde der Plan gefaßt, sie im eigenen Lande aufzusuchen und zu be-
strafen, um ihren Beutezügen ein Ende zu machen.
Es wurde daher die bis dahin größte ins Innere entsandte Truppen-
macht unter dem Chef V. Zelewski von Kilwa aus gegen die Mafiti in Marsch
gesetzt. Die Expedition bestand aus 11 Europäern, 2 Kompagnien Snlu, 2
Kompagnien Sudanesen, 3 Geschützen und 500 Trägern.^)
Unterwegs entschloß sich Zelewski, der zur Verpflegung der Karawane
nach Norden ausbiegen mußte, iufolge neuer Raubzüge der Wahehe zuerst mit
diesen abzurechnen und marschierte auf die Hauptstadt des Landes Jringa los.
Die Wahehe wichen zurück. Beim Vorrücken wurden eine Anzahl Temben
(große, zusammenhängende, meist leckige Gehöfte mit Erddach) zerstört und
die sich zeigenden Wahehe durch Schüsse verjagt. Beabsichtigt war zunächst,
eine Strecke vor der Hauptstadt zu warten, um uoch einen Vergleich zu
ermöglichen, bezw. einen Schutzvertrag abzuschließen.
Wie später durch überlebende Augenzeugen und durch Schilderungen
von Wahehe — besonders durch diejeuige ihres Führers Mgaugire — die zu-
gegen waren, festgestellt wurde, spielte sich nuu das solgeude Drama ab. Der
i) Im ganzen etwa 900 Köpfe.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 139 —
Heilung nach Deutschland reisen, Inzwischen wurden die Herero besiegt^
aber Hendrik Witboi erklärte sehr überraschend den Krieg. Eine Abteilung
seiner Gefolgschaft hatte am Waterberg in Verbindung mit den deutschen
Truppen die seit alter Zeit ihnen verhaßten Herero bekämpft. Tie waren
dann in die Heimat zurückgekehrt, während deutsche Detachements das in
das Sandfeld flüchtende Hererovolk verfolgten. Gerüchte vou der bevor-
stehenden Entwaffnung auch der Hottentotten sollen' den achtzigjährigen Häupt-
ling veranlaßt habe», seinen heimatlichen Besitz sowie seine Gelder in der
Sparkasse im Stich zu lassen und sich auf den Kriegspfad zu begeben.
Anfang Januar 1905 flüchtete er mit seiner Bande über den Ausob, den
großen und kleinen Nossob-) in die Kalahari-Wüste, in welcher ihm jedenfalls
Wasserstellen bekannt waren. Erst im August, also zur Winterszeit, kehrte
er in das deutsche Gebiet zurück, in dein die Bandenführer Cornelius und
Morenga noch im Felde standen. Am 15. September wurde er mit 300
Hottentotten bei Nnbib, 180 Kilometer westlich Gibeon, geschlagen und erhielt
am 29. Oktober beim Überfall eines Transportes eine tötliche Schußwunde.
Inzwischen war Hauptmann Kliefoth geheilt aus Deutschland znrückge-
kehrt und nahm mit seiner alten Kompagnie teil an dem gegen die Hottentotten
notwendigen Guerilla-Kriege. Zur Verfolgung des Willy Maharero zog er
bis ins Saudfeld und erreichte anch die Bande, die scheinbar Unterwerfung
anbot, dann aber unter Benutzung der bewilligten anderthalbstündigen Frist
entschlüpfte. — Während Hauptmann Kliefoth den Kommandeur des Ost-
bezirks in Gobabis vertreten mußte, hatte ein Teil seiner in Aminuis^)
stehenden Kompagnie am 25. März ein sehr schweres Gefecht gegen 180 bis
200 berittene Hottentotten. Bon den aufgerückten 30 Reitern sielen 6, 7
wurden schwer, 1 leicht verwundet, sowie Gefreiter Sprögel vermißt, 24 gnte
Pferde gingen verloren, darunter 22 mit voller Ausrüstung. Wachtmeister
Koch hielt eine Höhe von morgens sieben Uhr bis halb zwei Uhr nachmittags,
hier lagen 4 Tote und 6 Verwundete. Die Hottentotten kamen bis auf
200 Schritt heran, wagten aber nicht, die von nur noch wenigen Gewehren
verteidigte Höhe zu stürmen. In seiner Bedrängnis wollte Wachtmeister Koch
doch den Rest der Kompagnie in Aminuis warnen, Unteroffizier Weigert
sollte mit den Gefreiten Klockner und Sprögel durch die Hottentotten in
Karriere durchbrechen. Gegenüber lagen Hottentotten von der sogenannten
Roten Nation mit roten Kopftüchern. Die drei Reiter banden sich rote
Tücher nm den Kopf, duckten sich hinter die Pferdehälse und galoppierten
durch die feindlichen, sehr zerstreut liegenden Schützen. Sie wurden bald
erkannt und erhielten lebhaftes Feuer. Gefreiter Sprögel ritt ein sehr gutes
afrikanisches Pferd, das deu Namen Waldmann trug und, obgleich verwundet,
gut vorwärts kam. Der Reiter sah das Pferd des Unteroffiziers zusammen-
brechen und bemerkte auch bald deu Gefreiten Klockner nicht mehr, wohl aber
sechs berittene Hottentotten, welche ihn verfolgten. Der brave Waldmann war
-) Ausob und Nossob sind Nebenflüsse des Orange.
3) Aminuis, zwischen dem Großen und Kleinen Nossob gelegen, 100
Km. nordwestlich von deren Vereinigungspunkt, ist ein größeres Betschuana-
dorf in der flachen, sandigen Umab-Wüste.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Hendrik_Witboi August Cornelius Morenga Hauptmann_Kliefoth Willy_Maharero Kliefoth Sprögel Koch Koch Sprögel Waldmann Waldmann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Waterberg Gibeon Deutschland Gobabis Aminuis
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
tottenfricget. Die Zahl der bei den Eingeborenen vorhandenen
Gewehre verschiedener Systeme Konnte aus 20—30 000 veranschlagt
werden. Die in der Zahl der Gewehre liegende Gefahr halte bereits
eine allgemeine Entwaffnung zur Erörterung gelangen lassen; das
Gerücht, daß eine Entwaffnung beabsichtigt sei, scheint zu dem Aus-
bruch des Aufstandes beigetragen zu haben.
Die Stationen oder kleinen Garnison-Orte der Truppe und
der zerstreuten schwachen Militär- und Polizei-Posten waren int
allgemeinen gemauerte und verteidigungsfähige Kasernen-Gebäude,
sowie einzelne Türme, von denen aus die Wasserstellen beherrscht
werden konnten.
Das aus der Reede vou Swakopmund liegende kleine Kriegs-
schiss Habicht konnte ein Landungs-Detachement von etwa 50 Mann
mit 2 Revolverkanonen abgeben. Die recht ungünstigen Laudungs-
Verhältnisse bei Swakopmund mußten die Verwertung von ein-
treffenden Verstärkungen sehr verzögern, der günstigere Landungs-
Punkt Lüderitzbucht (Augra Pequenja) konnte wegen der über 100 km
breiten wasserlosen Wüstenstrecke bis Aus zunächst nicht oerwertet
werden.
Der Ausstand begann bei den B o n d e l z w a r t-jh o t t e n -
totten südlich der Karas-Berge mit einer Widersetzlichkeit des
Capitain Christian gegen den Leutnant Jobst. In dem bewaffneten
Konflikt fiel der Offizier mit einem Sergeanten und einem An-
fiedler. Es folgten Unruhen in den großen Karas-Bergen und die
Bedrohung der Station Warmbad, 40 km von der Grenze, welche
nur schwach besetzt war, aber reichliche Vorräte au Munition und
Gewehren enthielt. Hauptmann v. Koppy ließ in Keetmanshoop
uur 4 Unteroffiziere und 14 Reiter zurück und rettete mit der an-
nähernd gesammelten 3. Kompagnie Warmbad. Am 1. November
besiegte er eine Abteilung Hottentotten mit Hilse einer herangezoge-
nen Abteilung Witboi/s.
Gouverneur Leutweiu hatte aus die erste Nachricht vou dem
Aufstande am 1. November die 1. Kompagnie mit 100 Reitern
von Windhnk nach Keetmanshoop in Marsch gesetzt, sie traf hier
am 19. ein. Nachdem am 10. Dezember in den Karas-Bergen
ein neues Gefecht notwendig geworden, begab sich Gouverneur Leut-
weiu selbst nach dem Süden. Die 2. Kompagnie (Franke)
erhielt am 25. Befehl, mit dem größeren Teil der Mannschaften zu
folgen. Da hiermit der mittlere Teil der Kolonie nebst der Eisen-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Augra_Pequenja Christian Jobst Leutweiu Franke